Das letzte Kapitel der Wahl…

OLYMPUS DIGITAL CAMERADas letzte Kapitel der Kommunalwahl 2013 in Einbeck ist geschrieben. Der Gemeindewahlausschuss hat heute Abend in gut einstündiger, öffentlicher Sitzung und nach intensiver Prüfung der Unterlagen die Ergebnisse der Bürgermeisterwahl, der Stadtratswahl und der Wahlen der 24 Ortsräte formal festgestellt – ohne nennenswerte Änderungen.

Wahlleiter Albert Deike verband damit den ausdrücklichen Dank an die rund 460 ehrenamtlichen Wahlhelfer, die sich in den 65 Wahlbezirken engagiert haben. Dem möchte ich mich gerne anschließen, war doch vor allem dieser Wahlsonntag außergewöhnlich anstrengend, weil teilweise vier Wahlzettel von den Helfern ausgezählt werden mussten. Dafür haben sie alle einen guten Job gemacht.

Geklärt werden konnte auch, wieso das Ergebnis von Vogelbeck bei der Bürgermeisterwahl so lange hatte auf sich warten lassen: ein technisches Problem in der Datenzentrale war schuld, dass erst um 23 Uhr auf den Ergebnis-Seiten der KDS auch die Zahlen aus Vogelbeck eingepflegt waren. Nicht die Wahlhelfer beim Auszählen waren dafür verantwortlich, löste Deike heute auf.

Bei drei Sitzen in Ortsräten musste das Los entscheiden: In Odagsen hatte Volker Wille das Losglück, er hatte von den Wählern ebenso 66 Stimmen erhalten wie Jörg Hesse. In Orxhausen ist Arndt Wagner gelost worden, er hatte genauso 26 Stimmen wie Jürgen Enke. Und als erste Nachrückerin im Ortsrat  Buensen, Dörrigsen, Iber, Strodthagen steht nun durch Losentscheidung Irmgard Küster fest, die mit 59 Stimmen genauso viele hatte wie Ralf Schnepel.

Mit der Feststellung des Wahlergebnisses endet die Amtszeit von Ulrich Minkner als Bürgermeister der Stadt Einbeck, führte Gemeindewahlleiter Albert Deike aus. Die beamtenrechtliche Versetzung Minkners als Wahlbeamter auf Zeit in den einstweiligen Ruhestand kommt dem neuen Stadtrat in der konstituierenden Sitzung am 20. Februar zu. Die gewählte neue Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek hat jetzt theoretisch eine Woche Zeit zu entscheiden, ob sie die Wahl annimmt. Da sie dies schon öffentlich erklärt hat, Ja gesagt hat, und außerdem für morgen, Freitag, 8 Uhr, zum Dienstantritt im Rathaus angekündigt ist, hat sich dieser Passus durch die normative Kraft des Faktischen erledigt.

Wie Deike weiter erläuterte, stehen Ulrich Minkner noch drei Monate die vollen Bezüge als Bürgermeister zu. Bis Ende Oktober 2014 erhält Minkner die ihm gesetzlich zustehenden 71,75 Prozent des Bürgermeister-Gehalts. Dies deshalb, weil er 2006 für acht Jahre gewählt wurde, und nur durch die Fusion mit Kreiensen die Bürgermeisterwahlen vorgezogen werden mussten. Ab dem 1. November 2014 stehen Minkner dann 35 Prozent seiner Bürgermeister-Bezüge als Ruhestandsgeld zu, erklärte Deike.

Bei der Suche nach einer neuen (beruflichen) Aufgabe muss der ausscheidende Bürgermeister also keine Hektik an den Tag legen.


Die Galerie wird fortgesetzt…

OLYMPUS DIGITAL CAMERADie Fotogalerie im Neuen Rathaus bekommt in Kürze ein weiteres Bild, das Foto von Ulrich Minkner erhält ein neues Schild: „Bürgermeister 2006-2013“ wird darauf stehen. So nüchtern könnte man die Ereignisse von Sonntag auch beschreiben. „In der Demokratie ist es normal, auch mal zu verlieren“, sagt mir der noch bis Donnerstag amtierende Bürgermeister heute. Natürlich aber sei er noch mitten dabei, die Niederlage zu verdauen. Und: Ja, er ärgere sich heute, dass er am Sonntagabend nicht kurz zur Siegerin herüber gegangen ist, um zu gratulieren.

Bei der SPD-Wahlparty bei „Ebby“ erlebte Minkner die Auszählung aller Stimmenbezirke, nachdem er kurz auch im Rathaus war, wo sich früh für ihn abzeichnete, dass es nicht knapp werden würde. Sondern deutlich.

Dass es knapp werden könnte, damit hatte jeder gerechnet, dass es so deutlich ausgegangen ist, kam unerwartet. Ulrich Minkner sucht wie viele noch nach Erklärungen, warum er beispielsweise in keinem einzigen Wahlbezirk der früheren, jetzt mit Einbeck fusionierten Gemeinde Kreiensen gewonnen hat. „Da fällt mir noch relativ wenig zu ein.“ Vielleicht war es die Postleitzahlen-Debatte? Vielleicht die geringe Wahlbeteiligung? Vielleicht das „Einbecker Gesicht“ des Bürgermeisters, das viele nicht wie gewünscht als sicheren Anker in einer sich durch die Fusion verändernden Gemeinde, sondern im Gegenteil als negativ bewertet haben…

Aber Minkner sagt auch: Kreiensen allein war nicht schuld an seiner Niederlage. „Ich habe auch in Einbeck verloren.“ Die Wahlanalyse wollen die Sozialdemokraten gemeinsam heute Abend im Vorstand weiter betreiben.

Für Freitag ist die Amtsübergabe geplant, nachdem am Donnerstag Abend der Wahlausschuss das Endergebnis auch formal festgestellt haben wird. Minkner sortiert in seinem bald ehemaligen Büro in Zimmer 100 des Neuen Rathauses bereits seine Unterlagen, möchte die Arbeit vernünftig in die neuen Hände weitergeben.

Die neue Bürgermeisterin habe am Freitag ihre ersten Termine, sagt mir Minkner heute. Und er? Er, der keinen „Plan B“ gemacht hatte, werde überlegen, wie und wo es weitergehe. In die SPD-Ratsfraktion, in die er gewählt wurde, werde er sich einreihen. Mehr Sport möchte er machen. Am Freitag fängt er auch gleich damit an…

Update 22.01.2013, 13.15 Uhr: Heute Mittag hat Ulrich Minkner dann die folgende Erklärung veröffentlicht, hier der Wortlaut: MinknerErklärung220113


Merkel motivierte Michalek

Merkel_MichalekCDUFür die Wahl Glück gewünscht hatte der gestern gewählten neuen Bürgermeisterin Dr. Sabine Michalek kurz vor der Wahl auch Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende Angela Merkel (Foto, l.). Michalek ist CDU-Mitglied, war bei den Bürgermeisterwahlen allerdings als von CDU, FDP und GfE unterstützte Einzelbewerberin angetreten.

Das Sekunden-Treffen fürs Foto, das ausschließlich der CDU-Fotograf machen durfte, fand vor einer Woche in Hildesheim statt. Auch das weibliche Wahlkampfteam Michalek durfte für Sekunden neben der Bundeskanzlerin stehen, die an dem Abend für (Noch-) Ministerpräsident David McAllister Wahlkampf machte. Merkel_MichalekTeamCDUDem jedenfalls hat die Merkel-Visite am Ende des Abends nichts genutzt…

(c) der Fotos: CDU


Rot bei der Siegerparty

OLYMPUS DIGITAL CAMERAGute Stimmung bei den meisten Besuchern, bekannte Gesichter: Bei der Siegerparty von CDU und FDP gestern mischte sich auch Schauspielerin Rebecca Siemoneit-Barum unter die Besucher (Foto, l., hier im Gespräch mit Ratsherr Walter Schmalzried). Die Zirkus-Direktorin hatte bei der vergangenen Kommunalwahl selbst für die CDU kandidiert.

Einen kleinen Seitenhieb konnten sich „die „Schwarzen“ nicht verkneifen: rote Fruchtgummis auf den Tischen. Die seien im Supermarkt günstiger gewesen, die Roten müssten weg…OLYMPUS DIGITAL CAMERA


Fair der Siegerin gratuliert

OLYMPUS DIGITAL CAMERADer einzige Sozialdemokrat, der gestern Abend im Wahlzentrum im Neuen Rathaus der Siegerin Dr. Sabine Michalek gratulierte, war Ratsherr Alexander Kloss. Die neu gewählte Bürgermeisterin bedankte sich für diese faire Geste. „Selbstverständlich“ sei das, sagte Kloss. Recht hat er.


Einbecks zweite Bürgermeisterin in der Stadtgeschichte

OLYMPUS DIGITAL CAMERADie nächste Bürgermeisterin, die zweite in der Einbecker Stadtgeschichte, heißt Dr. Sabine Michalek. Zur Minute fehlt zwar noch ein Wahlbezirk (Vogelbeck) für das Endergebnis, aber schon seit fast zwei Stunden zeichnet sich ein deutlicher Vorsprung für die 45-Jährige ab (rund 2000 Stimmen), der nicht mehr einholbar ist.

Nach einem Abstecher in die Wahlzentrale im Neuen Rathaus, in der Amtsinhaber Ulrich Minkner nicht zu sehen war, feiert die Siegerin mit ihren Anhängern zur Stunde im Restaurant „Centrum“. Hier (Foto) überreicht Anne Trybuhl für die FDP gelbe Tulpen.

Hier geht’s zum Ergebnis.

Und hier zum Video.